Glas ist ein Material, das die Welt revolutioniert hat und aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken ist. Doch was ist Glas überhaupt? Und warum ist es durchsichtig? Obwohl wir täglich mit diesem Stoff in Berührung kommen, wissen die meisten relativ wenig darüber.
Deshalb haben wir Ihnen im Folgenden ein paar Fakten über die Geschichte und die Eigenschaften dieses vielfältigen Werkstoffes zusammengetragen, mit dem wir in der Glaserei Marschall & Berger GmbH in München arbeiten.
Was ist Glas überhaupt?
Bei Glas handelt es sich grundsätzlich um eine Sammelbezeichnung für Feststoffe mit ungeordneter, sogenannter „amorpher“, Atomstruktur – im Gegensatz zu Kristallen, die gleichmäßig strukturiert sind.
Glas, so wie es im alltäglichen Sprachgebrauch definiert wird, ist üblicherweise durchsichtig. Gläser können aus einer Vielzahl von Materialien bestehen, verschiedene Formen annehmen und vielfältigen Verwendungszwecken dienen.
So finden Gläser unter anderem Anwendung als:
- Fensterscheiben
- Glasgefäße
- Glasfaserkabel
- Spiegel
- Augenlinsen
Wer hat das Glas erfunden?
Glas existiert schon länger als die dokumentierte Geschichte der Menschheit. Die ersten von Menschen verwendeten Gläser entstanden vermutlich auf natürliche Weise, beispielsweise Obsidian. Diese schwarzen Vulkangläser entstehen aus rasch abkühlender Lava. Obsidian wurde aufgrund seiner Schärfe in der Steinzeit als Schneidwerkzeug und Klinge verwendet.
Das erste Mal gezielt hergestellt wurde der Werkstoff womöglich in Ägypten oder Mesopotamien, worauf bis zu 5000 Jahre alte Fundstücke von Glasperlen sowie kleinere gläserner Schmuckstücke hinweisen. Vor 3500 Jahren wurden schließlich die ersten gläsernen Behältnisse von Ägyptern gefertigt.
Im Laufe der Jahrtausende entwickelte sich das Glashandwerk des mittleren Ostens immer weiter bis zu kunstvollen Meisterwerken. Die ersten bekannten Glasfenster verwendeten die Römer im 1. Jahrhundert nach Christus, jedoch waren sie noch trüb und klein.
Erst im 7. Jahrhundert fand das Material auch weitläufig in Fenstern Anwendung, insbesondere in den prachtvollen Glasmalereien in Kirchen. Das transparente Glasfenster, wie wir es heute kennen, verbreitete sich erst im 17. Jahrhundert in Europa.
Aus was besteht Glas?
Glas kann aus verschiedenen Materialien bestehen. Das bekannteste Glas, wie wir es beispielsweise auch in unserer Glaserei in München verwenden, besteht überwiegend aus Siliziumdioxid. In seiner kristallinen Form als fein gemahlener Quarz wird dieser Stoff auch als Sand bezeichnet.
Quarzsand bildete einen wichtigen Bestandteil früher Rezepte zur Glasherstellung durch Schmelze. Jedoch wird der Sand zu einem eher schwer zu verarbeitenden Material, wenn er erhitzt und schnell abgekühlt.
Deshalb werden in der heutigen Herstellung von Gläsern, die in Fensterscheiben und Haushaltswaren Anwendung finden, Kalk, Soda und Asche hinzugefügt.
Weitere Zusatzstoffe verändern die Materialeigenschaften und sorgen für eine Färbung oder einen speziellen Glanz oder dafür, dass der Werkstoff sich besser bearbeiten lässt. So führt beispielsweise der Zusatz von Blei zu besonders brillanten Gläsern. Dieses Kristallglas ist jedoch auch äußerst zerbrechlich.
Warum ist Glas durchsichtig?
Eine der vielen nützlichen Eigenschaften von Gläsern ist ihre Transparenz. Die Durchsichtigkeit kommt von der internen Struktur des Stoffes. Anders als Kristalle, deren Atome in gleichmäßigen, sich wiederholenden Strukturen angeordnet sind, haben die Atome in Gläsern eine ungeordnete, aber dennoch fixe Anordnung.
Der Grund dafür ist, dass die Gläser so schnell abgekühlt und dadurch zu Feststoffen werden, dass ihre Atome keine Gitterstrukturen ausbilden können. Dadurch können die für uns sichtbaren Lichtteilchen ungehindert durch das Material dringen, ohne mit den Elektronen der Glasatome zu interagieren. Das gilt jedoch nur für glattes Glas. In unserer Glaserei in München stellen wir durch spezielle Bearbeitung zum Beispiel auch gezielt reflektierende Gläser her.